Rückblick auf die letzten Wanderjahre von Kilian Mahler
Was ich hier vortragen möchte, ist der Versuch einer kleinen Rückschau über die Wanderungen, die wir in den letzten 10 bis 12 Jahren durgeführt haben. Wanderrouten in den Odenwald, Pfälzerwald, Bergstraße sowie den Kraichgau. Alles geplant von unserer Chefin Käthe, die immer anspruchsvollen Routen durch die Natur und die Schönheit unserer engeren Heimat vermitteln konnte. Eine Naturvielfalt von Bergen, Wälder, Wiesen und dem Weinbau an der Bergstraße und der sonnigen Pfalz. Da nun unsere Truppe eine lustige Gesellschaft ist, haben wir darin auch einige Naturtalente, die entsprechend ihrer Neigung Lustiges und weniger Lustiges dazu beitragen konnten, unsere Wanderungen von 2 bis 3 Stunden kurzweilig zu gestalten.
Da hatten wir in Klaus einen ausgesprochenen Hobbyförster in unseren Reihen, der in unserem heimischen Wald jeden Weg und Steg kannte und vieles über Wald- und Baumbewuchs berichten konnte. So zum Beispiel, dass im Odenwald 26 Baumarten heimisch sind. Der Oberbegriff all dieser Gewächse ist Nadel- und Laubwald. Der Nadelbaum hat nur Nadeln und bleibt das ganze Jahr über dunkelgrün. Der Laubbaum ist im Frühjahr lindgrün und im Herbst goldgelb, im Spätjahr wirft er seine Blätter dunkelbraun ab. Dies alles konnten wir von Klaus erfahren und noch vieles mehr.
Bei einer Wanderung von 2 bis 3 Stunden ist viel Zeit vorhanden um uns über alltägliche Probleme, über Persönliches, aber auch Aktuelles vom Tage zu unterhalten. Bei all diesen zur Sprache kommenden Vorkommnissen haben wir mit Helmut einen ausgesprochenen Rechtsexperten. Ob Steuerrecht, Mietrecht oder Versicherungsrecht. Nicht verzagen Helmut fragen. Er versucht immer mit Sachverstand und gutem Wissen bei Wunsch gute Ratschläge zu erteilen und dies alles ohne Honorar.
Aber auch unser Otmar, der bei einer Wanderung am Neckar, der Elsenz oder an einem Fischweiher entlang immer in seinem Element ist. Otmar weiß alles über Fischzucht und kennt alle heimischen Fischarten. Er versucht seinen staunenden Mitwanderern zu vermitteln wie man weibliche und männliche Fische auseinander bzw. unterscheiden kann. Interessant durch seinen Hinweis wie er ausgewachsene Aale aus einem Zuchtbecken mit einer Angel fängt, die er am selben Abend zubereitet und stilvoll mit seiner Rita mit einem Glas Weißwein verzehrt.
Da unsere Wanderungen uns öfter in die Pfalz führen haben wir mit Harald und Anita ausgesprochene Experten in unseren Reihen. Die beiden verbringen in der warmen Jahreszeit fast jedes Wochenende in der Pfalz. Sie können uns vieles über Land und Leute, über Natur und schöne Orte berichten. So zum Beispiel, dass der Pfälzer Wald das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands ist. Dies ist alles sehr leerreich. Übrigens habe ich, von einem Freund der im Kultusministerium arbeitet, erfahren, dass Harald und Anita für ihre Verbundenheit mit der Pfalz zu Ehrenbürger des Pfälzer Waldes und mit dem Saumagenorden ausgezeichnet würden. Dies ist auch eine große Ehre für unsere Wanderabteilung.
Da wäre aber auch noch Bruno, der Tausendsassa mit der Kamera. Der alles wichtige und Unwichtige mit seinem Fotoapparat bildlich festhält. Bruno möchte später einmal mit einer Bilddokumentation unseren Urenkel und nachfolgenden Generation aufzeigen wie in unserer Zeit per pedes durch Wald und Flur gewandert wurde. Da diese nachfolgenden Generationen durch die KI im Wohnzimmer sitzend sich selbst bei einer Wanderung beobachten können. Da diese KI die Wanderung für sie durchführt und ihn en das Gefühl vermittelt die Wanderung selbst durchgeführt zu haben.
Eine Wanderung vom Hambacher Schloss nach St. Martin auf dem Keschdeweg bleibt mir diese noch in guter Erinnerung. Beim Marsch durch ein kleines Waldstück sahen wir unterhalb der Straße an einem Ast eine Gestalt baumeln. Der Schreck war groß, wir dachten an ein Suizid. Drei Wagenmutige wagten den steilen Abstieg zum Tatort um die Sache aufzuklären. Die Erleichterung war groß als man feststellte, dass sich ein komischer Zeitgenosse einen makabren Scherz erlaubt hatte und dort eine Vogelscheuche in Männerkleidung aufgehängt hatte. Nach einem mühsamen Aufstieg und dem Wissen eine nicht stattgefundene Straftat aufgeklärt zu haben, wurde das letzte Stück des Weges voller Freude zu Ende gebracht.
Aber auch Pech und Pannen sind zu vermelden. Als wir nach einer Wanderung im Kraichgau etwas spät den Sinsheimer Bahnhof ansteuerten. Die Freude war groß, den Zug nach Heidelberg noch erreicht zu haben und noch dazu ein leeres Abteil vorgefunden wurde. Die freudigen Gesichter wurden immer länger, als der Zug ohne Halt an den einzelnen Ortschaften durchfuhr. Einige glaubten schon dem Zugführer wäre etwas passiert und niemand könnte diesen Zug zum Halten bringen. Doch irgendjemand hatte ein Einsehen mit den blinden Passagieren und stoppte den Zug am Karlstorbahnhof so, dass wir freudstrahlend aussteigen konnten. Mit dem Bus 34 steuerten wir dann der Heimat entgegen.
Da wäre aber auch Elfriede, Friedsche genannt, die seit wir beide einen Kurzurlaub in der Fachwerkstadt Nürnberg verbrachten ein großer Fan dieser Bauwerke ist. Bei einer Wanderung nach Ladenburg war sie von den dortigen Fachwerken so fasziniert, dass sie das Entschwinden der Gruppe nicht bemerkte und plötzlich alleine dastand und nicht wissend in welchem Lokal wir abgestiegen waren. Als wir das Fehlen bemerkten, wurde sofort eine Suchtruppe ausgesandt, um die Vermisste aufzuspüren. Was auch gelungen ist und die Vermisste freudestrahlend in die Gemeinschaft zurückgeführt werden konnte.
Viele kleine Pannen passierten in dieser langen Zeit, die uns aber die Freude am Wandern nicht nehmen konnte. So zum Beispiel bei einer Wanderung vom Königstuhl nach Waldhilsbach, bei der wir glaubten, den Weg zu kennen. Doch plötzlich standen wir vor einem unüberwindlichen Dickicht und mussten wieder umkehren und den richtigen Weg suchen, was uns zeitmäßig sehr zurück warf.
Allgemein ist die Abfahrzeit akkurat angegeben und wird auch von allen befolgt. Doch einmal ist es doch passiert, als die vorderen Steinbächer und die Siedlinger um 9.15 Uhr und die hinteren Steinbächer und Peterstäler erst um 10.15 Uhr abfuhren. Dieses kam aber daher, weil die Zeitumstellung bei den Oberen erst eine Stunde später bekannt gemacht wurde. In Wiesloch war die Truppe wieder vereint und man konnte über den Lapsus herzlich lachen.
Zum Abschluss meiner Aufzeichnungen möchte ich noch feststellen, dass alle Wanderungen voller Harmonie und Eintracht durchgeführt wurden und so soll es auch weiterhin bleiben.
Mir bleibt nichts mehr zu tun als euch allen eine schöne Adventszeit, ein friedvolles Weihnachtsfest so wie ein gesundes und glückliches Neues Jahr zu wünschen.
Kilian Mahler
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